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Handy-TV


Standards für Handy-TV

Bis 2006 war in vielen Ländern der Fernsehempfang auf dem Handy nur über entsprechende Live-Streams per UMTS möglich. Ab 2005 wurden dann in verschiedenen Pilot-Projekten die konkurierenden Standards DMB und DVB-H getestet und somit einer kleinen Anzahl von Nutzern zur Verfügung gestellt. Das mit dem DAB (Digital Audio Broadcasting) verwandte DMB steht für Digital
Multimedia Broadcasting
und DVB-H bedeutet Digital Video Broadcasting Handheld. DMB wird vorrangig vom südkoreanischen Elektronikriesen Samsung gefördert, der Anfang 2006 z.B. von China eine Bestellung über eine Viertel Million DMB-fähiger Handys erhielt. DVB-H hingegen wird vor allem in Nordamerika bevorzugt. Zu diesem Zweck wurde u.a. eine DVB-H-Allianz aus Intel, Motorola, Nokia und Texas Instruments in Nordamerika gegründet und Nokia als Weltmarktführer im Handybereich hat sich außerdem auf eine Zusammenarbeit im mit Sony Ericson geeinigt, um den DVB-H-Standard weiter voranzutreiben. DVB-H gibt es seit 2005/2006 in zahlreichen Pilotprojekten u.a. in den USA, der Schweiz und anderen europäischen Staaten - inzwischen auch in Deutschland. DVB-H ermöglicht die Übertragung von mehr Fernsehkanälen (etwa 30 Stück), als DMB, jedoch gibt es gerade in Deutschland Probleme mit den nötigen Bandbreiten, da diese in einigen Bundesländern bereits für DVB-T (terrestrisches Fernsehen) vergeben wurden. Die vier in Deutschland tätigen Mobilfunkprovider versuchen dennoch gerade diesen Standard zu etablieren. Mit dem 01.06.2006, also kurz vor dem Start der Fußball-WM 2006 in Deutschland, wurde das Fernsehen am Handy in Deutschland durch Debitel und Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH (MFD) in fünf großen WM-Städten per DMB ermöglicht. Zunächst werden nur MTV, N24, ZDF, ein Entertainmentkanal gemeinsam von Pro7 und Sat1 sowie der Jugendsender bigFM2see und zusätzlich Radio über DAB ausgestrahlt. Seit dem können in Berlin, Frankfurt a.M., Köln, München und Stuttgart und bis 2007 etwa drei Viertel aller Bundesbürger Handy-TV nutzen. Es bleibt abzuwarten, welcher der beiden Standards sich letztendlich in Deutschland durchsetzen wird.

Das Handy-TV Angebot

Mit Stand von Mitte Juni 2006 vermarktet bisher lediglich Debitel als Reseller der vier deutschen Mobilfunkbetreiber Handy-TV und zwar unter dem Namen "Watcha". Dieses kostet abhängig vom jeweiligen Vertrag zwischen knapp 10 und 15 Euro. Es gibt zwar bereits von Nokia, BenQ Mobile, LG Electronics, Motorola und Sagem DVB-H-Handys und mehrere für DMB, am deutschen Markt ist bisher allerdings nur das Samsung SGH-P900 für 199 Euro mit Vertrag erhältlich. Letzeres besitzt ein 2,2-Zoll-QVGA-Display mit einer Auflösung von 320x240 Pixeln und Stereo-Lautsprecher, kann allerdings DAB-Radiosender nur im L-Band empfangen.