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Accelerated Graphics Port (AGP), AGP-Grafikkarte


Vorschau: AGP 1x Grafikkarte - Diamond Viper TNT1Der AGP dient der direkten Anbindung der Grafikkarte an die Northbridge des Chipsatzes, um den Datenaustausch mit dem Arbeitsspeicher zu beschleunigen. Mitte der 1990er Jahre waren die bis dahin verwendeten PCI-Grafikkarten langsam aber sicher an der Grenze des Machbaren angekommen und eine Trennung vom PCI-Bus war die Lösung, um schneller und flexibler zu sein. So kann die AGP-Grafikkarte mit voller FSB-Geschwindigkeit auf zusätzlichen Speicher zugreifen. Per AGP werden mit 32-bit und 66MHz bis zu 266 Megabyte pro Sekunde theoretische Transferrate erreicht. Somit verfügt AGP bereits in seiner ersten Version über eine Verdoppelung der Taktfrequenz des Datenbusses gegenüber PCI. Verwendet wurde der AGP vorrangig von 1998 bis 2006, die Markteinführung war 1997 durch den Intel i440 LX.

Sobald der Grafikspeicher der Karte nicht mehr für die Ablage der berechneten Grafikdaten ausreicht, nutzen AGP-Grafikkarten den normalen Arbeitsspeicher (RAM) des Computers, was bei der Einführung des AGP-Standards vor allem durch die noch relativ hohen Preise für große und schnelle Speicherbausteine eine sehr fortschrittliche und sinnvolle Lösung war. Gerade in preiswerten Laptops werden oftmals angepaßte Versionen für den mobilen Einsatz mit relativ wenig Speicher verwendet, so dass diese verstärkt auf den Arbeitsspeicher zurückgreifen müssen. Auch wenn dies auf den ersten Blick eine effektive und kostengünstige Lösung zu sein scheint, so wird hierdurch jedoch zum einen Arbeitsspeicher beansprucht, zum anderen ist gerade bei schnellen Grafikkarten der Zugriff auf den Arbeitsspeicher selbst mit FSB-Bandbreite immer noch langsamer, als der in die Grafikkarte integrierte Speicher. Deshalb ist für anspruchsvolle Anwendungen, wie anspruchsvolle 3D-Spiele, ein großer Speicher direkt auf der Grafikkarte sehr empfehlenswert.

AGP-Versionen und Unterschiede

Um den wachsenden Anforderungen bei der Grafikverarbeitung vor allem für 3D-Spiele gerecht zu werden, mußten die Übertragungsraten im Laufe der Jahre weiter gesteigert werden. Neben der Erhöhung des FSB wurde auch durch die Einführung des Double-Data-Rate-Verfahrens für DDR-Speicher (DDR-RAM, DDR-DIMM) mit Hilfe der Auswertung sowohl der fallenden als auch der steigenden Signalflanke eine Verdoppelung der Geschwindigkeit erreicht. Vorschau: Mainboard ASRock K7S8X mit AGP 8x
  • AGP 1x, 66MHz, 266MB/s Übertragungsrate, Signalspannung 3.3V
  • AGP 2x, 533MB/s Übertragungsrate, Signalspannung 1.5V oder 3.3V
  • AGP 4x, 1066MB/s Übertragungsrate, Signalspannung 1.5V
  • AGP 8x, 2133MB/s Übertragungsrate, Signalspannung 0.8V
Die Grafikkarten für AGP 1x und AGP 2x sind nicht steckerkompatibel mit Slots für AGP 4x und AGP 8x. Die Steckkarten besitzen an unterschiedlichen Stellen einen Schlitz im Stecker, in den der entsprechende Steg im Slot auf der Hauptplatine passen muss. Bei AGP 1x und AGP 2x sitzt der Steg weiter in Richtung Slotblech, bei AGP 4x und AGP 8x dagegen in Richtung der Gehäusevorderwand. Eine Auf- und Abwärtswärtskompatibilität ist somit nicht - zumindest nicht vollständig - gegeben.

Zusätzlich existieren noch sogenannte AGP Pro-Grafikkarten. Deren Kontaktleisten sind etwas länger als die normaler AGP-Karten. AGP Pro versorgt Karten mit höheren Stromstärken, da insbesondere professionelle und semi-professionelle Grafiklösungen immer stromdurstiger werden. Als Alternative hierzu können Grafikkarten mit hohem Strombedarf nur über ein eigenes Stromkabel versorgt werden.

Auf dem Bild oben links ist eine Grafikkarte Diamond Viper V550 von 1998 zu sehen. Diese gehörte zur ersten Generation der AGP-Karten mit TNT-Chipsatz (TNT1) und verfügt über 16MB Speicher. Das zweite Bild zeigt ein ASRock K7S8X mit AGP 8x. Der AGP-Steckplatz ist der braune Slot zwischen den 5 weißen PCI-Slots und dem Chip mit dem ASRock-Kupferkühler.