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Windows XP Client Installation


Zielsetzung

Nach der Grundinstallation von Windows XP erhält man eine bunte Oberfläche mit allerlei unpraktischen Funktionalitäten und vor allem fehlen noch viele Dinge, die man zur Arbeit mit dem System benötigt. In diesem Tutorial geht es darum, übersichtlich eine Anleitung für sinnvolle Einstellungen und die Installation kostengünstiger Software anzubieten. Es wird dabei vorausgesetzt, dass Windows XP bereits installiert ist und es sich noch um eine frische Installation ohne Anpassungen und ergänzende Installationen handelt. Weiterhin geht es in diesem Tutorial um Clientrechner, die die benötigte Software lokal speichern und nicht mit servergestützten Profilen etc. arbeiten.

Grundsicherung des Systems

Je nachdem, welche Version von Windows XP man besitzt, ist es nötig entsprechende Servicepacks und Sicherheitsupdates zu installieren. Wenn man keinen Router zur Verfügung hat und die Verbindung mit dem Internet direkt erfolgt, so sollte man sich alle benötigten Updates schon im Vorfeld besorgen und auf CD bereit halten. Gerade ein frisches Windowssystem ist oftmals sehr anfällig gegen Würmer und die direkte Verbindung mit dem Internet kann schon binnen weniger Minuten, teilweise sogar Sekunden, dafür sorgen, dass sich die ersten Schädlingen auf dem Rechner einnisten. Daher ist es dringend zu empfehlen, die Sicherheitsupdates so früh wie möglich zu installieren. Die Sicherheitsupdates erhält man entweder automatisch per Windows-Update-Funktion oder nach einem Besuch der entsprechenden Seiten bei Microsoft. Auch auf den CDs von vielen Computerzeitschriften sind regelmäßig Servicepacks und Sicherheitspatche enthalten.
Weiterhin sollte man sich auch schon mal einige Gedanken darüber machen, welchen Virenscanner und welche Desktopfirewall man einsetzen möchte. Für PCs, die gegen das Internet mit einem Router geschützt sind, reicht in vielen Fällen auch die in Windows XP integrierte Firewall. Eine kleine Übersicht über am Markt verfügbare Lösungen zu diesem Thema findet man unter Selbstschutz - Sicherheit im Internet und Intranet.

Anpassungsarbeiten an Windows XP

Die jeweils für das System benötigten Treiber erhält man entweder auf Treiber-CDs zur entsprechenden Hardware mitgeliefert oder man muss sie sich auf der Seite des Herstellers downloaden. Da dies von System zu System sehr unterschiedlich ist, kann an dieser Stelle nciht weiter darauf eingegangen werden. Auf jeden Fall unterstützt Windows XP oft nur die grundlegende Funktionalität einer Hardware, der Rest muss mit den speziellen Treibern optimiert werden. Wichtig sind hierbei vor allem die Treiber für den Chipsatz (Optimierung von Buszugriffen, USB-Chipsatz usw.), die Soundkarte und die Grafikkarte. Ein Blick in die Computerverwaltung (z.B. über Rechtsklick auf "Arbeitsplatz" und dann unter "Verwalten") offenbart im Gerätemanager all das, was vom System unterstützt wird. Sind hierbei Komponenten mit einem gelben Dreick hervorgehoben, so bedeutet dies, dass die entsprechenden Treiber nicht vorhanden sind bzw. nicht funktionieren.
Die Optik und viele Funktionalitäten sind Geschmackssache, gerade für die tägliche Arbeit - egal, ob privat oder beruflich - sind die Standardeinstellungen jedoch eher unvorteilhaft, so dass man an vielen Stellen ein wenig Feintuning betreiben sollte.

Internet Explorer

Im Internet Explorer findet man unter dem Menüpunkt Extras -> Internetoptionen viele wichtige Einstellungen.
  • Startseite -> leere Seite, dies beschleunigt den Startvorgang und erspart unnötigen Traffik
  • Temporäre Internetdateien -> 1MB, nur in seltenen Fällen machen größere Mengen Sinn. Ein größerer Cache sorgt auch dafür, dass man Aktualisierungen mitunter nicht angezeigt bekommt.
  • Verlauf 5 Tage
  • unter Programme als HTML-Editor den Editor auswählen
  • unter Add-Ons verwalten den Windows Messenger und die Shockwave Flash Objekte deaktivieren, als Chatprogramm ist z.B. der Trillian empfehlenswerter und die Abschaltung von Flash deaktiviert die meisten aktuellen PopUps
Anschließend kann man noch mit der rechten Maustaste auf die Schaltflächenleiste klicken und die "Standardschaltflächen", "Links" und "Wechseln zu" abschalten. Die Standardschaltflächen sind überflüssig, da man die wichtigsten Eigenschaften auch mit der rechten Maustaste zur Verfügung hat. Deaktiviert man noch vorübergehend die Symbolleistenfixierung, so kann man die Adressleiste neben das normale Menü setzen. Nach der erneuten Fixierung der Symbolleisten hat man den Internet Explorer schon sehr gut eingestellt und viel mehr Anzeigefläche für die eiegntlichen Inhalte zur Verfügung. Diverse Abfragen (z.B. Autovervollständigung) sollte man anschleißend beim Surfen nebenbei sinnvoll einstellen.

Taskleiste

Hier ist es sinnvoll, diese im mit der erechten Maustaste erreichebaren Menü auf "automatisch ausblenden" und "immer im Vordergrund" einzustellen. Außerdem empfiehlt es sich, die Einstellungen "ähnliche Symbole gruppieren" und "inaktive Symbole ausblenden" abzuschalten, um eine bessere Bedienbarkeit und Übersicht zu erhalten.

Das Windows 2000 Look & Feel

Um Windows XP auf die Optik von Windows 2000 zurückzustellen und einige weitere Optimierungen vorzunehmen, empfehle ich die Installation einer Registryoptimierung, die ich mit Hilfe des auf winexperts.de angebotenen Tools erstellt habe. Eine Änderung der Registry kann Probleme verursachen, so dass grundsätzlich eine Sicherung empfohlen wird. Im Zusammenhang mit diesen Scripten habe ich persönlich bereits sehr viele Installationen erfolgreich nachbearbeitet, auf einem Packard Bell (P4 mit HT 3.06GHz) zerstörte das Script jedoch so einiges, so dass viele wichtige Programme und Dienste dort nicht mehr ausführbar waren (z.B. Taskmanager, Netzwerk, USB, ...). Deshalb sollte man derartiges nur mit Bedacht ausführen und auf vorherige Datensicherung achten! Ich habe 3 Optimierungsdateien zum Download erstellt. Diese Dateien deaktivieren unter anderem die Standardfreigaben mit dem $ (z.B. C$, D$) und sorgen dafür, dass der Rechner nicht mehr in der Windows-Netzwerkumgebung zu sehen ist. Dies kann u.U. für Netzwerke unerwünscht sein, bringt allerdings etwas mehr Sicherheit in den Alltag - vor allem, wenn man seinen Laptop regelmäßig an fremde Netzwerke (z.B. auf Arbeit oder in Kundennetzwerken) anschließt.
Als abschließende Massnahme muss noch mit einem rechte-Maustaste-Klick auf den Desktop das Menü für die "Eigenschaften von Anzeige" aufgerufen werden. Dort stellt man unter "Anzeige" -> "Design" die Einstellung auf "Windows-klassisch" um. Wo man schon mal in dem Menü ist, sollte man auch gleich noch die optimale Bildschirmauflösung unter "Einstellungen" einrichten. Im selben Dialog wird auch der Button "Erweitert" angezeigt, hinter dem man die Monitoreigenschaften, wie z.B. die Frequenz, anpassen kann. Dies ist für eine augenschonende Arbeit sehr zu empfehlen. Wer im Dateisystem mit dem Explorer arbeitet und keine Alternativen verwendet, der sollte auch diesen noch so umstellen, dass er auch wirklich nutzbar ist. Den Explorer öffnet man mit einem Rechtsklick auf den Start-Button und anschließend wählt man unter "Extras" die "Ordneroptionen" aus. Unter Allgemein -> Aufgaben stellt man "Herkömmliche Windows-Ordner verwenden" ein, um die überflüssigen und platzfressenden Erklärungen abzuschalten. Weitere wichtige Einstellungen unter "Ansicht" sind:
  • "Ansichtsoptionen für jeden Ordner speichern" deaktivieren - spart Speicherplatz und erhöht die Geschwindigkeit des Systems
  • "Erweiterung bei bekannten Dateitypen ausblenden" deaktivieren - das fördert nicht nur das Verständnis für Dateitypen, sondern ist auch zur leichteren Erkennung von merkwürdigen eMail-Anhängen äußerst wichtig
  • "Geschützte Systemdateien ausblenden" deaktivieren - man sollte schon sehen können, was man alles auf der Platte hat - Schadsoftware kann sich so schlechter verstecken
  • "Inhalte von Systemordnern anzeigen" aktivieren - auch dies dient der Sicherheit
  • "Alle Dateien und Ordner anzeigen" aktivieren
Nachdem man nunmehr auch als Normaluser wirklich alles sieht, sollte man natürlich auch etwas vorsichtiger beim Löschen oder Verschieben von Dateien sein.
Wenn man bei der Installation von Windows XP nicht darauf achtet, das englische Tastaturschema abzuwählen, dann wird man immer ein kleines "DE"-Symbol in der Taskleiste links neben der Uhr angezeigt bekommen. Um dieses loszuwerden, klickt man mit rechts auf die Taskleiste, geht in den Menüpunkt "Symbolleisten" und deaktiviert die "Eingabegebietsschemaleiste". An selbiger Stelle kann man übrigens auch eine Adressleiste für die Taskleiste aktivieren und fortan direkt dort Programme starten oder Webseiten aufrufen.

Softwareinstallation - Office, eMail usw.

Im folgenden Liste ich einige Programme auf, die man zum einen regelmäßig benötigt und die zum anderen entweder kostenlos oder sehr preisgünstig sind.
  • TotalCommander ist eine bedeutend effizientere Alternative zum Windows Explorer und ist bereits seit Windows 3.x (damals Windows Commander) als kostengünstige Shareware erhältlich. Im Grundaufbau ist er ähnlich zu dem unter DOS bekannten Norton Commander und unter Linux vergleichbar mit dem Midnight Commander. Dieses Tool unterstützt diverse Packformate, integriert einen ftp-Client, unterstützt viele Dateiformate für eine Vorschau, bietet 2 Dateifenster usw. Über die Buttonbar lassen sich beliebige Zusatzprogramme schnell aufrufbar integrieren, so dass man eigentlich alles über den Total Commander steuern kann. Es gibt übrigens auch Versionen für Pocket PC. Preis der Vollversion: 28 Euro, Schüler/Studenten 21 Euro
  • Firefox - Der Firefox ist ein auf Mozilla basierender Browser, der inzw. auch unter Windows als die grosse Alternative zum Internet Explorer gilt. Mehr Sicherheit, Einstellmöglichkeiten und Geschwindigkeit sind die Marketingargumente dieses OpenSource-Produktes. So Sie noch keinen Firefox ab Version 1.5 einsetzen, wird Links unter dem Menü ein Download-Button für den Firefox angezeigt. Für den Firefox gibt es viele gute Pluggins, die unter dem Menüpunkt "Extras" -> "Erweiterung" installiert werden können.
  • Thunderbird ist eine Alternative zu Outlook und Outlook Express. Der Thunderbird wird als OpenSource entwickelt und gilt als schnell, sicher und effizient. Er bietet viele Einstellmöglichkeiten und automatische Spamfilterung. Die eMail-Anzeige im Textformat gehört zum Standard, läßt sich aber auch auf das sicherheitstechnisch bedenkliche html-Format umstellen.
  • OpenOffice ist eine OpenSource Office Suite, die Textverarbeitung, Tabellenkalulation, ein Datenbankensystem und weitere Officeprodukte vereint. Microsoft Office Dokumente können sowohl gelesen als auch geschrieben werden, jedoch sind einige Unterschiede in der Anzeige hierbei hinzunehmen. Wer ausschließlich OpenOffice verwendet, für den sind die OpenDocument-Dateiformate wie z.B. odt empfehlenswerter. Auch der direkte Export als PDF-Datei wird unterstützt.
  • Video Lan Client (VLC) ist der kostenlose Player für fast alle Videoformate ohne das zusätzliche Codecs benötigt werden. Darüber hinaus kann man hiermit Videostreams über das Netzwerk anbieten.
  • WinAmp spielt alle möglichen Musikformate und bei Bedarf auch Videos ab. Mit Hilfe unzähliger Plugins kann die Funktionalität weiter ausgebaut werden, z.B. ist es damit möglich, Internetradio direkt mitzuschneiden. Für viele Fälle genügt hier eine ältere 2.x-Version, die um einiges ressourcensparender ist.
  • Adobe Reader 7.0 wird benötigt, um PDF-Dateien anzuzeigen. Wer noch eine alte Version 5 des Adobe Acrobat Reader 5.0 besitzt, für den genügt diese bedeutend kleinere und schnellere Version mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Die Version 7 nervt überdies mit unheimlich grossen und langsamen Updates - auch wenn Updates eigentlich vorteilhaft sind, würde ich sie in diesem Fall unbedingt deaktivieren. Eine weitere Alternative ist das OpenSource-Produkt Ghostview . In Verbindung mit Ghostscript kann man damit auch PDF-Dateien erstellen.
Somit sollten die wichtigsten Dinge eingerichtet und installiert sein, so dass das Windows XP System nunmehr den meisten Aufgaben gewachsen ist.